John Sinclair - 0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit (2 of 2) by Jason Dark

John Sinclair - 0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit (2 of 2) by Jason Dark

Autor:Jason Dark [Dark, Jason]
Die sprache: deu
Format: epub


*

Hätte ich jetzt jubeln sollen? Lachen, mir vor Freude auf die Schenkel schlagen? Nein, ich tat nichts dergleichen. Ich blieb einfach sitzen und wartete ab.

Ich wollte nichts von ihnen, sondern sie wollten etwas von mir, und sie würden sich auch melden. Da meine erste Überraschung vorbei war, konnte ich mich auf die speziellen Zeichen konzentrieren. Eigentlich sah ich nur die roten dritten Augen der Männer und kaum etwas von ihren Gesichtern. Was sich da an Restlicht verteilte, lief über die blasse Haut und gab ihr einen leicht rötlichen Schimmer, ohne allerdings den Rest des Gesichtes aus der tiefen Dunkelheit hervorzuholen. Man geht davon aus, daß Augen sehr starr sind und auch ebenso blicken können. Das war bei den dritten Augen der Psychonauten nicht der Fall.

Sie waren ebenfalls starr, sie veränderten ihre Stellung nicht, aber sie bewegten sich in ihrem Innern, dem Zentrum. Da glosten und pulsierten sie, da war das Leben, da hatte die rote Farbe auch eine unterschiedliche Intensität, denn sie ging über in ein kräftiges Rot.

Eine Zentrale, ein Zentrum für Information und Geheimwissen. Soweit kannte ich mich aus, und ich wußte ferner, wie sehr die Psychonauten darunter litten, daß gerade sie von diesem Schicksal erwischt worden waren.

Sie konnten ja nichts dafür, daß sie von der alten Rasse abstammten, und die trugen es auch so gut wie nie an die Öffentlichkeit, da glichen sie schon einem Geheimbund, der sie letztendlich auch waren.

Kein Wort wurde gesprochen. Gerade deshalb durchzog diesen Keller ein unheimlicher Geist. Soviel ich erkennen konnte, blieben die Gesichter der Männer starr. Nicht einmal ihre Lippen bewegten sich. Sie wollten nicht reden und nur schauen.

Ich aber dachte bereits nach und stellte mir die Frage, wie sie mich so schnell gefunden hatten und woher sie wußten, daß ich mich gerade zu diesem Zeitpunkt unten im Ort aufhielt. Hellsehen konnten sie nicht. Jemand mußte sie benachrichtigt haben. Da gab es nur Bill und Spimanes, wobei ich meinen Freund einmal ausschloß, er hielt sich immer an die abgemachten Regeln. Nicht nur die ungewöhnlichen dritten Augen dieser Männer »schwammen« in der Dunkelheit, das gleiche geschah auch mit ihren Gesichtern und Gestalten.

Mir erschienen sie körperlos zu sein, wie Geister, die sich aus ihren Reichen in die Welt der Lebenden hineingewagt hatten. Was sie vorhatten, wußte ich nicht, aber ich wollte es erfahren und sprach sie deshalb an. Einer mußte schließlich den Anfang machen.

»Gut«, sagte ich, »soweit sind wir. Ich bin also euer Gefangener. Denkt nur nicht, daß ich mich dafür bedanke, aber ich weiß auch, daß ihr mich kennt. Ihr wißt, wie ich zu euch stehe, und deshalb möchte ich gern von euch erfahren, warum ihr mich in diese Falle gelockt habt. Euer handeln kann auch zu einem Bumerang werden, denn der Name Kiriakis sollte euch ein Begriff sein, und er hat, wie ihr sicherlich wißt, vier von euch getötet.«

»Das ist uns bekannt!«

Zum erstenmal hörte ich einen Psychonauten reden. Ich wußte allerdings nicht, welcher es war. Die Stimme war unter einem dritten roten Auge aufgeklungen, wahrscheinlich von einer Person, die in der Mitte der kleinen Reihe stand.



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